Stéphanie Morize

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Hauptfach Schlagzeug (2002 bis 2005)

Stéphanie erinnert sich:

„Nach meinem Abitur in Frankreich nahm ich zum ersten Mal Schlagzeug-Unterricht und begann zunächst ein Studium der Physik und Chemie. Nach einem Jahr gab ich das wieder auf, weil ich Schlagzeuglehrerin werden wollte. Leider hatte ich aber in Frankreich keine Chance, denn ich war dafür schon viel zu alt! 

Dank der Städtepartnerschaft zwischen meiner Heimatgemeinde Plouay (Bretagne) und der Gemeinde Küps im Landkreis Kronach kannte ich die oberfränkische Musikfachschule, weil meine „Austauschmama“ Hella Klumpp dort als Sekretärin arbeitete.  

Als die Musikfachschule damals eine Schulfahrt in die Bretagne machte, und ich bei dieser Gelegenheit dem damaligen Schulleiter Walter Klose erzählte, dass es für mich hoffnungslos sei, in Frankreich etwas Berufliches mit Musik zu machen, antwortete er: „Komm zu uns!“ 

Ich legte die Aufnahmeprüfung ab, bei der mich die anderen Schüler:innen unterstützten und eine Lehrkraft alles auf Französisch übersetzte. Ich fühlte mich sofort wohl und wusste: Da will ich hin! 

Also wanderte ich im August 2002 nach Deutschland aus. Es war anfangs nicht leicht, weil ich kein Deutsch konnte. Aber die Schüler, die Schulleitung und die Lehrkräfte halfen mir sehr. Ich habe mich nie allein gefühlt, denn es gab immer jemanden, der sich die Zeit nahm, mir das zu erklären, was ich nicht verstanden hatte.  

An der Musikfachschule konnte ich meinen Traum wahr werden lassen und eine ganze neue Welt der Musik entdecken, von “Tonsatz” bis zu “Musik und Bewegung”. Nach drei Schuljahren war ich Musiklehrerin und Chorleiterin und Orchesterleiterin – und ich hatte entdeckt, dass ich weiter Musik studieren konnte. 

Also studierte ich noch Schulmusik an der @hfmmainz und konnte dank meines Abschlusses der Musikfachschule bereits während meines Studiums an Musikschulen unterrichten. Jetzt bin ich Musiklehrerin für Gymnasien in einer weiterführenden Schule in Mainz und immer noch sehr dankbar für die Zeit in Kronach, die ich nie vergessen werde.“