Andreas Wolff (geboren 1993 in Coburg) begann seine musikalische Laufbahn als DJ bei Deutschlands größtem Internet-Radiosender für elektronische Tanzmusik (EDM) und hatte Auftritte in Clubs und auf Großveranstaltungen. Erst im Alter von 19 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für das Klavier und begann, es zunächst autodidaktisch zu erlernen. Nach einer gezielten Vorbereitung bei Carolin Heckel bestand er 2015 die Eignungsprüfung an der Berufsfachschule für Musik Oberfranken, wo er mit dem Hauptfach Klavier (bei Wendelin Treutlein) eine umfassende musikalische Ausbildung begann. Bereits im November 2015 debütierte er als Pianist mit einem Benefizkonzert in seiner Heimatstadt Coburg. Auf dem Programm standen ausschließlich minimalistische Klavierwerke der sogenannten „Neo-Klassik“.

Mit dem musiktheoretischen Wissen, das er während seiner Zeit an der Kronacher Musikfachschule erwarb, und mit seinem angeborenen kreativen Impuls fand Andreas schnell einen Weg zur Improvisation und Komposition. Im Januar 2017 veröffentlichte er unter dem Titel „Alone In The Wild“ seine erste EP mit eigenen Kompositionen. Bevor er im Herbst des gleichen Jahres ein Schulmusik-Studium an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar aufnahm, verbrachte er den Sommer 2017 auf Reisen durch Europa, um mit einem mitreisenden Klavier auf den Straßen verschiedener Großstädte zu spielen und seine Musik zu verbreiten. Die meiste Zeit verbrachte er dabei in London, wo ihn auch der walisische Filmregisseur Sion R. Joseph spielen hörte.

Zweieinhalb Jahre später, nur wenige Wochen vor dem Beginn der Corona-Pandemie, erreichte ihn eine Nachricht von Sion R. Joseph, der ankündigte, ein Musikvideo zu seiner Komposition „Solo“ drehen zu wollen. In einem Videogespräch im März 2020 erklärte ihm der Regisseur dann, dass er seine Musik seit 2017 höre und absolut von ihr begeistert sei. Es sei ziemlich schwierig, gute Filmmusik zu finden, und deshalb wolle er Andreas‘ Musik unbedingt in seinem Portfolio haben und ein Musikvideo bzw. einen Kurzfilm für seine Komposition „Solo“ drehen. Alle Produktionskosten würde er übernehmen. Er bräuchte lediglich seine Zustimmung …

Er sagte, er würde das Drehbuch schreiben und sich dann wieder bei mir melden. Und dann war erstmal 5 Monate absolute Funkstille… „Das war natürlich viel zu gut um wahr zu sein“ sagte ich zu meiner Lebensgefährtin. Besonders, da er mit seinem vorherigen Film zahlreiche Preise auf vielen verschiedenen Filmfestivals gewonnen hat. Und als hätte Sion mich gehört, sah ich 1-2 Tage später eine Nachricht von ihm auf meinem Handy. Er entschuldigte sich, dass er sich so lange nicht gemeldet habe, jedoch hat die Corona-Situation seine kompletten Pläne durcheinandergebracht. Wir verabredeten uns zu einem weiteren Videogespräch und er stellte mir sein Drehbuch für „Solo“ vor, das mir direkt zugesagt hat. Er fragte, ob ich für den Dreh nach Wales kommen könnte, da er einen Flügel in den Wald bringen will und ich darauf meine Komposition für das Video spielen sollte. Als er mir dann einige Tage später ein Foto von einem Flügel gesendet hat, den er extra für den Dreh kaufte, wusste ich auch endgültig, dass er es wirklich ernst mit dem Projekt meint.

Einen Monat später reiste Andreas Wolff nach Wales, wo der Kurzfilm in einem dreitägigen Dreh mit einer kleinen Crew, zwei Schauspielerinnen und ihm selbst entstand. Nach dem Schnitt, dem Hinzufügen von Special Effects, der Farbkorrektur (Color Grading) und der Nachvertonung von Geräuschen war der Kurzfilm „Solo“ dann Anfang 2021 fertig und reif für die Veröffentlichung. Mittlerweile hat Sion R. Joseph den Film bei 30 Filmfestivals eingereicht, und ob er ebenso viele Preise wie sein vorheriger Film gewinnen kann, wird sich nun im Laufe des Jahres zeigen.

Wir sind schwer beeindruckt, gratulieren Andreas zu diesem sensationellen Erfolg und gehen fest davon aus, dass der Film einiges an Preisen abräumen wird! 🙂

Nachtrag: Tatsächlich wurde das Video beim Santa Cruz International Film Festival 2021 als „Best Music Video“ ausgezeichnet!